Vorgeschmack auf 2012

Die Lok ist eigentlich schon weitgehend fertig, zumindest betriebsbereit …

502602-kessel-roh

… aber mehr als dieses Kesselbild hat Erik noch nicht rausgerückt. Sei’s drum: Bald kommt dazu ein Artikel — nicht nur hier im Blog, sondern richtig auf der Website unter Umbau! Und auch sonst habe ich einiges vor für 2012, aber das wird hier natürlich noch nicht alles verraten. Ein bißchen was davon steht ja schon im Wiki … wie auch der Artikel über die 50 2602, zu der der oben gezeigte Kessel gehört.

Also: guten Rutsch und frohes 2012, bleibt uns gewogen, bis die Tage!

Liliput-56.2: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Normalerweise ist eine Verschiebung des angekündigten Erscheintermins einer ohnehin verspäteten Neuheit um ein weiteres knappes Jahr nach hinten ja keine Nachricht, die Freudenstürme auslöst oder zumindest Hoffnung keimen läßt. Diesmal aber schon: nach dem 56.2-Debakel neulich hat Liliput jetzt auf der eigenen Homepage den Erscheintermin auf Herbst/Winter 2012 verschoben und das alte Bild des Fleischmann-basierten Handmusters statt des völlig verkorksten Produktionsmusters wieder eingestellt. Hoffentlich ist das ein Zeichen dafür, daß sie kalte Füße gekriegt haben und das Modell jetzt nochmal überarbeiten.

Quelle: “LHB” bei DSO Stummi.

Erste Neuheiten 2012

Das Jahr ist noch nicht mal ganz um (frohe Feiertage gehabt zu haben, übrigens!), und schon gibt es die ersten Neuankündigungen.  Sind sogar schon interessante dabei:

  • Märklin bringt eine komplett neukonstruierte Baureihe 50. Warum das interessant ist? Weil dann hoffentlich mal die Preise gebrauchter Roco-50 ein wenig nachgeben — die lassen sich schließlich auch in der AC-Version genauso einfach auf DC-DCC-RP25 umbauen wie in der DC-Variante. :-)
  • Von Piko kommt die erste Generation der 26,4-m-Neubauschnellzugwagen. Auch hier ist mein Interesse vor allem ein preislich bedingtes, denn wenn Piko schlau ist, werden die genauso günstig wie die hauseigenen Silberlinge. Und da es bei *4ümg-Wagen kein Pfauenaugenmuster zu verhunzen gibt, kann ansonsten ja eigentlich nicht allzuviel schiefgehen.
  • Ein neuer Hersteller: Dreika Modellbau! Die wollen sich in Kunststoff-Großserie made in Germany “den kleinen Transportern und Lieferwagen, die automobile Geschichte schrieben” widmen. Ein mutiges Vorhaben in der heutigen Zeit, aber warum nicht — das erste ausgekuckte Vorbild, der Goliath Express, gefällt mir genauso gut wie das, was auf der Website vom Modell schon zu sehen ist. Erinnert beides ein wenig an Epoche, die ja mit sehr schönen Tempo-Modellen brillieren — warum soll Dreika nicht mit den genauso knuffigen Vorbildern aus dem Borgward-Konzern Gleiches gelingen? Ich drücke die Daumen und hoffe auf einen Goliath GD 750!
  • Und ach ja, Rolf sein “mein Gleis” ist da und sieht genauso gut aus wie erwartet. Die Weichen kommen wohl im 1. Quartal 2012.

Läßt sich doch schon ganz gut an, dieses 2012. Dafür, daß da angeblich die Welt enden soll oder zumindest der Euro … ;-)

Aber erstmal guten Rutsch allen Lesern der Frokelseiten. Bleibt uns gewogen!

Tja, schade, Liliput: verkackt!

Weniger hart kann man es nicht formulieren, was Liliput sich da geleistet hat. Wir erinnern uns: Messe 2010, Jubel, Trubel, noch’n Sprudel: Liliput kündigt eine 56.2 (pr G 8.1 mit Laufachse) an! Kaum gute drei Jahrzehnte, nachdem Michael Meinhold und Stefan Carstens in der Miba flammende Plädoyers für diese unscheinbare kleine Lok schrieben, soll es tatsächlich schon ein Großserienmodell davon geben! Auch in meinem damaligen Messebericht, und auch in dem von Frank, war die Freude zu spüren.

Gut, dauerte alles etwas länger … nicht schlimm, auf die paar Jahre kam es ja nun auch nicht mehr an. Das Messemuster, wenngleich erkennbar auf der Fleischmann-55.25 (G 8.1) basierend, sah ja gut aus:

liliput56-musterBildquelle: Modellbahnshop Lippe

Der Schock kam dann neulich, als es Messemuster aus Produktionsteilen zu sehen gab. Ich will das ganze Zeug hier jetzt nicht aufrollen (wer mag, kann ja die Riesenthreads dazu bei DSO und Stummi nachlesen), das Ergebnis ist jedenfalls: Das Modell bekommt entgegen der Ankündigung Lok- statt Tenderantrieb, und um den (oder was auch immer) zu tarnen, entfällt der freie Durchblick zwischen Kessel und Rahmen. Stattdessen kommt wie bei der Piko-Hobby-55 (G 7.1) ein “Betonsockel” zum Einsatz, ein rechteckiger Kasten da, wo das Vorbild und das Messemuster eine Kesselrundung haben. Im Bild zu erkennen oberhalb des Umlaufs, reicht etwa vom ersten bis zum zweiten Dom:

liliput56-serieBildquelle: Liliput-Homepage vom 23.10.2011

Und als sei das nicht genug, fehlt auch das Rahmenende hinter der letzten Kuppelachse.

Das Krudeste an der ganzen Geschichte ist aber die offizielle Stellungnahme von Liliput, zitiert nach einem DSO-Posting:

Wie bei allen Liliput Loks, war auch für die Lok der Baureihe 56 die Vorgabe, dass sie der aktuellen und zeitgemäßen digitalen Technik von heute entspricht. Aus diesem Grund war es wichtig, den Einbau von Sound/Lautsprechern in der Lok zu gewährleisten. Das wiederum bedingt, dass die Digitaltechnik benutzerfreundlich eingebaut ist. Dieses konnte nur durch den Einbau der Technik in den Tender gewährleistet werden, so dass der Antrieb der Lok in den Kessel wandern mußte. Der Motor wiederum muß durch die Seitenwände kaschiert werden, damit dieser verdeckt eingebaut werden kann.
Im vorderen Bereich der Lok ist ein vorbildgerechter Durchblick gewährleistet.

Mit anderen Worten: Wegen Sound “muß” der Digitalkram in den Tender, also “muß” der Antrieb in die Lok. Okay … wenn ich auch nicht einseh, was an einem lärmenden Tender vorbildgerecht sein soll, meinetwegen. Aber warum “muß” der Antrieb dann durch die Seitenwände kaschiert werden? Angetriebene Lokomotiven kriegt doch sogar Märklin seit Jahrzehnten ohne so einen Mist zustande (und seit nicht ganz so langer Zeit auch ohne Kesselbeulen)! Vermutlich hat der fest eingeplante kastenförmige chinesische Billigmotor nicht in den Kessel gepaßt …

Naja, egal. Vermuten kann man viel, eine Gewißheit bleibt: Das Warten auf eine ordentliche 56.2 geht weiter.

Nun wollte ich mich damit nicht abfinden und verpackte darob meine Kritik an Liliputs Adresse in folgender netter Mail:

Liebe Firma Liliput!

Da Sie sich ja, wie ich zu meinem Bedauern diversen Threads in den Webforen von Drehscheibe Online und Stummi entnehmen muß, dazu entschieden haben, das angekündigte Modell der Baureihe 56.2 entgegen der damaligen Versprechungen mit Lok- statt Tenderantrieb (der allein nicht das Problem wäre) und einer absolut indiskutablen Verkleidung (in den Foren sog. “Betonsockel”) unter dem Kessel zu versauen, hier meine Anfrage:

Wäre es u.U. möglich, das damals gezeigte und z.B. hier [Link zum Bild des Messemusters wie oben] noch zu bewundernde, offensichtlich auf Fleischmann-Basis umgebaute Messemuster ohne diese entstellende Veränderung käuflich zu erwerben? Das würde mir einiges an Arbeit ersparen auf dem Weg zu einem brauchbaren Modell dieser Baureihe.

Leider hat der Mailantwortsklave dort indes offenbar nicht bemerkt, daß ich das Serienmodell nicht haben mag:

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Wie Sie selbst schreiben, handelt es sich hier lediglich um ein Messemuster, das natürlich unverkäuflich ist. Auf unserer Homepage haben wir ein Vorserienbild der Lok abgebildet

[Link zum Bild der Vorserienlok wie oben. Fehlende Zeichensetzung von Liliput, nicht von mir.]

Und so bleibt mir nur, vielleicht doch mal selber zu beginnen, eine Fleischmann-55.25 zu einer 56.2 umzufrokeln. Tobias Meyer hat da schon beachtliche Fortschritte erzielt, insofern sollte ich das eigentlich auch zustandebringen (ohne mich jetzt mit ihm vergleichen zu wollen). Und wer weiß? Bisher war ein begonnener Lokumbau von mir ein durchaus taugliches Mittel, um ein Großserienmodell derselben Baureihe herbeizuhexen.

Jedenfalls gibt’s ab jetzt schon mal die Baureihe 56.2 als Kategorie hier. Unser Mitautor Erik hat da ja auch die Tage was zu zu berichten, gell? :-)

Update: Ein neues Foto auf der Liliput-Homepage, auf dem man den “Betonsockel” nicht mehr so deutlich erkennen kann und sogar ein klein wenig Durchblick zwischen Rahmen und Kessel im vorderen Bereich auszumachen ist, soll wohl die Wogen glätten. Man gut, daß das alte oben in diesem Artikel auch auf diesem Server hier liegt! Und das neue ist auch nicht eben schmeichelhaft, aber seht selbst:

liliput56-serie-rechtsBildquelle: Liliput-Homepage am 27.10.2011

Das fehlende Rahmenende unter dem Führerhaus ist ja wohl völlig indiskutabel, und die Lok-Tender-Kupplung … was ist da denn passiert? Soll man an der einen Zentner Kohlen aufhängen können?

Nee nee, Liliput, diese Lok ist in der vorgestellten Form wirklich ein Griff ins Klo. Ich an Eurer Stelle würde ein paar unfähige Leute rauswerfen, den Erscheinungstermin um ein weiteres Jahr verschieben und das nochmal ordentlich machen. So gewinnt Ihr jedenfalls keinen Blumentopf.

Durchgeknallte Idee #537

Einer dieser nervigen Lokantrieb-vs-Tenderantrieb-Threads bei DSO erinnerte mich gerade mal wieder an eine dieser wirren Ideen, die ich einst, als ich sie hatte, mit zu den anderen auf die lange Bank geschoben habe. Nun ist diese Bank bei mir bekanntlich noch ein gutes Stück länger als bei anderen Leuten, aber diese Idee ist wegen Platzmangel auf der Bank trotzdem hinten runtergefallen — sprich: daß ich das nicht mehr angehen werde, sehe sogar ich inzwischen ein.

Da ich es aber trotzdem witzig finde, tu ich es mal hier kund — vielleicht mag ja jemand anders?

In diesen Lokantrieb-vs-Tenderantrieb-Streitereien führen die Tenderantriebsgegner als so ziemlich einziges Sachargument gern an, daß es ja dann völlig falsch aussehe, wenn so eine Lok mit Tenderantrieb ins Schleudern komme. Schon recht, tut es. Tut es aber auch bei einer Lok mit Lokantrieb.

Denn eine Dampflok schleudert halt anders als eine E-Lok (was das Modell ja letztlich ist). Die schleudernden Treibräder drehen nicht mit konstanter Geschwindigkeit durch, bis jemand den Regler zurücknimmt, sondern es schleudert nur wenige Umdrehungen. (Vermutlich, weil der Lokführer sofort den Regler zurücknimmt.) Der Zug bleibt dabei aber nicht stehen, dazu ist der viel zu schwer, hat also eine zu große kinetische Energie, selbst bei den paar km/h.

Da Modellzüge die nicht haben, brauchen wir also zwei Antriebe. Das schränkt die Auswahl der möglichen Basismodelle schon ein, und zwar auf die Roco-Lokomotiven mit Lok-Tender-Kardanantrieb. Ich dachte an die Baureihe 50 oder 52 mit Wannentender, weil die auch ein schön geschlossenes Führerhaus hat. Denn da rein, man ahnt es schon, kommt statt der Kardanwelle vom Tender der zweite Motor.

Der Ablauf wäre dann folgender: Während beide Motoren im Normalbetrieb parallel arbeiten (wie kriegt man das hin? Vermutlich mit zwei Decodern mit einstellbaren Kennlinien und viel Gefummel an denselben), kann man mit einer Sonderfunktion dem Lok-Motor einen zusätzlichen Spannungs-Kick verpassen, der sehr schnell ansteigt und sogleich langsamer wieder abfällt. Resultat: waff … waff … WAFAFAFFAFFF … waff … waff, um es mal lautmalerisch hinzuschreiben.

Naja. Hübsche Spielerei, rechtfertigt aber den Aufwand nicht. Zumal man da dann ja wohl auch den Sound dazu haben wollen würde, was nochmal extra kompliziert wird. Davon mal abgesehen, daß ich Soundlok eigentlich eh nicht leiden kann.

Also, die Idee gehört Euch. Macht was draus. Und wenn das tatsächlich mal wer umsetzt — klar würde ich mich freuen, davon zu hören. Oder das Ding auch mal probefahren zu dürfen.

Update: Anscheinend will Roco sowas anbieten. Ob die hier mitlesen oder nicht, entzieht sich bis dato meiner Kenntnis :-)

Die kleine Bahn in 1:1

Neulich zu Pfingsten war ich mit Frala mal wieder in Bruchhausen-Vilsen, wo die örtliche Museumskleinbahn einen Zwei-Dampfzug-Betrieb nach Asendorf durchführte.  Die dabei entstandenen Bilder will ich Euch nicht vorenthalten: hier gehts zum Album.

bruchhausen11

Als kleines Schmankerl hätt ich da noch ein Soundfile von der Fahrt der Lok “Plettenberg” (das ist die mittlere im oberen Bild) mit einem gut besetzten Zug vom Fotohalt in Vilser Holz (mit Anfahrt am Berg) bis zum nächsten Halt in Heiligenberg: Hier saugen bitte (MP3, ca. 3 MB, ca. 6 min, uneditierte Aufnahme aus meinem alten Nokia-Händi).  Oder direkt anhören:

Achja, und dann stand da noch dieser Ommu Klagenfurt Duisburg (DB Omm 37), falsch beschriftet als Ommu 44 der DR (was für einen Klagenfurt passen würde), aber sehr schön restauriert und dank Rollböcken auch prima zugänglich.

ommu44-bruchhausen

Hier gehts zu einem Fuder Detailaufnahmen davon.

Noch ne “neue” Lok

Nein, neu ist sie wirklich nicht, meine Fleischmann-P8 mit Langtender, sondern irgendwann Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre gekauft.  Mittlerweile digitalisiert, zart gealtert und — jetzt neu — mit RP25-Rädern ist sie aber immerhin schon mal fremofähig:

383440

Demnächst auf einem Epoche-3a-Treffen in Eurer Nähe.  Und irgendwann dann sicher auch mal mit schöneren Lampen, einem überarbeiteten Rahmenkopf, einer aufgerüsteten vorderen Pufferbohle mit unauffälligerer Kuppelmöglichkeit, neuen Windabweisern, überarbeiteten Zylindern und was da noch so alles zu tun ist.

Gefällt mir aber trotzdem schon ganz gut so.

Besser gefiele mir sie aber mit “alten” Windleitblechen — nur: gab’s das auch in Verbindung mit Langtender bei der DB in der Epoche 3a?  Wenn wer was weiß, würd ich mich über einen Kommentar freuen!

Ich liebe Tauschgeschäfte

So eine Leig-Einheit wollte ich schon immer mal haben:

leig-und-rms

Leider stand dem Wunsche immer ihr bemerkenswerter monetärer Anschaffungswiderstand entgegen. (Gut, verglichen mit neuen Brawa-Wagen geht’s, aber die kauf ich ja auch nicht.) Aber das Glück ist mit den Geduldigen: auf dem Fremotreffen in Bad Oeynhausen konnte ich endlich eine ergattern, als Teil eines Paketdeals, der auch die fünf auf dem Nebengleis abgestellten Rs Stuttgart umfaßte. Die waren nämlich wie auch die Leigeinheit einem Fremo-Kollegen, der in Epoche 2 macht, zu neu — und nun hat der halt diverse ältere Wagen (Om Breslau, O Halle und Schwerin, R Stuttgart, Gl Dresden und K Wuppertal) von mir dafür bekommen, die aus meiner Epoche-1-bis-2-Zeit noch übrig waren.

Und was macht der Ermel, dessen Epoche-1-bis-2-Zeit vorbei ist, mit Epoche-2-Leig und -Rs?  Na in Epoche 3a umbeschriften natürlich. Drum ist der weiße “Stückgut=schnell=verkehr”-Schriftzug auf der Leigeinheit auch schon übermalt (aber so, daß er noch ganz zart durchschimmert, das ist Absicht!). Praktisch, daß das Wort “Stuttgart” schon auf der Rs-Wagen Rungen steht — darauf hatte ich noch nie Lust, das als Decal draufzuzittern.

Aber solche Tausch-Deals finde ich einfach großartig. Erst neulich konnte ich einen Schwung Off 59 in Epoche-4-Beschriftung gegen Off 52 tauschen — die Off 52 waren dem Kollegen für Epoche 4 zu alt, die Off 59 mir für frühe Epoche 3b zu neu. Paßt!

Darf öfter klappen, sowas. Braucht noch wer ne Lollo?

Die abgedrehten 50-Radsätze

Sie laufen schon seit geraumer Zeit im Fremo: meine beiden 50 mit den abgedrehten Radsätzen, über die ich erstmals im April 2010 in diesem Eintrag erzählte. Nun hab ich das Fremotreffen in Bad Oeynhausen mal genutzt, um wenigstens mal ein paar Bilder der fertigen, eingebauten Radsätze zu machen.

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Die Lok sind allerdings noch alles andere als fertig.

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Die Räder hat, wie schon im Kommentar damals geschrieben, Ronald Botur abgedreht; der Rundlauf ist nicht ganz perfekt, aber die Lok laufen störungsfrei, und ich bin dennoch zufrieden. (Echte Dampflok liegen auch nicht regungslos im Gleis, die zuppeln und zappeln viel mehr als meine 50.)

Es wird großrädrig

Normalerweise steh ich ja bekanntlich eher auf kleinrädrige Dampflok, aber diesem Anblick hier konnte ich denn doch nicht widerstehen:

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Darf ich vorstellen: 01 069 gibt sich die Ehre. Ob sie die Nummer behalten darf, weiß ich noch nicht, aber eine Altbaukessel-Lok mit kleinen Vorlaufradsätzen und Wagner-Windleitblechen darf sie bleiben. “Mehr Epoche 3a wagen!”, wissenschon. Die Wagnerbleche kommen aber neu von Weinert, die Materialstärke der Roco-Windleitklötze ist schon heftig, wie oberes Bild leider nur zu deutlich zeigt.

01069-seite

Ob das mit dem Nietentender geht in Epoche 3a? Die 01 bekamen doch recht schnell geschweißte 2’2’T34, getauscht von neuen z.B. 41, wenn ich richtig informiert bin. Naja, wenn sich kein Nietentender-Vorbild findet, wird ein geschwossener ;-) Tender schon aufzutreiben sein.

Und warum es eine olle Gebrauchtlok sein mußte, außer wegen des unwiderstehlichen Preises natürlich? Kuckst Du hier:

01069-durchblick

Diesen Rahmendurchblick haben Rocos neue Kardan-Pacifics nun mal leider nicht mehr. (Durchscheinendes Plastik an Rahmen und Rädern bitte ich zu ignorieren. Bleibt nicht so, versprochen!)

Und hier klinkt sich gleich mal der Hüter des Modellbahnfrokler-Bücherbretts ein: ;-)

In [1] habe ich gleich drei 01 gefunden, die in Epoche IIIa noch große Windleitbleche hatten: 01 090 (Aufnahme vom 6. Mai 1954 bei Recklinghausen mit T 34, S. 106), 01 058  vom Bw Hannover Ost (mit T 34, Aufnahme Ende der 50er Jahre, S. 103) und — Ermel ist halt ein Schoßkind des Glücks — 01 004 im August 1947 in Wuppertal-Elberfeld mit genietetem Tender, großen Ohren und Dreilicht-Spitzensignal (S. 104). Das sollte also auch mit den kleinen Vorlaufrädern passen.

In  [2] ist kein Bild einer großohrigen DB-01 in Epoche IIIa zu finden, das Buch legt den Schwerpunkt auch mehr auf die Loks bei der DR der DDR.

Möglicherweise hat ja ein Leser die neueste Auflage des Baureihen-Buches vom EK im Regal stehen und kann dort mal nachsehen. Vielleicht gibt es ja noch mehr Loks in der von Erik gewünschten Ausführung.

[1]: Wenzel, Hansjürgen: Die Baureihe 01, Freiburg (Eisenbahn-Kurier) 1977(3).

[2]: Manfred Weisbrod/Wolfgang Petznick: Baureihe 01. Geschichte, Bau und Bewährung einer Schnellzuglokomotive, Stuttgart (Transpress) 1999 (unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1993).

(Vorbildinformationen eingefügt von frank, der besseren Übersicht wegen nicht als Kommentar, sondern direkt im Artikel)

Danke! Aber drei Fragen dazu: 1. 01 004 im Jahr 1947 wirklich mit Dreilicht-Spitzensignal? 2. Wo war 01 004 beheimatet? 3. 01 058 sollte Ende der 50er dann ja (auch?) Dreilicht-Spitzensignal haben, richtig? — Meine Lok bekommt aber zwei Spitzenlichter. (ermel)

Bitte! Drei Antworten dazu: 1. Ja, auf dem Foto hat 01 004 ein Dreilicht-Spitzensignal. 2. Von 1926-1949 in Hamm, später taucht sie in Paderborn auf, wo sie 1959 z-gestellt wurde. 3. Auf dem Bild hat 01 058 nur zwei Spitzenlichter, aber schon keinen Rauchkammer-Zentralverschluss mehr; die Pumpen liegen bereits in der Mitte der Umlaufbleche — auch eine schöne Kombination. (frank)

Hm, dann glaub ich die 1947 eher nicht. Im 41-Sonderheft vom EJ ist auch so’n Fall: eine Altbau-Wagner-41 mit Zweilichtsignal, IIRC 41 029 41 174, angeblich 1958 1968 — da hatte diese Maschine nur leider schon einen Neubaukessel. Sprich: fehldatierte Bilder kommen vor. Egal — es wird sich sicher ne passende Maschine finden, so exotisch ist meine Lok ja nicht. Daß es nach dem Krieg 01 mit Nietentender gab, ist aber gut zu wissen. Das mit den Pumpen ist bei der 01, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht umbauzustands-, sondern baujahres- und damit loknummernabhängig. Das war Blödsinn, siehe Kommentare! Meine hat die Pumpen jedenfalls vorn, was für Wagner-01 IMHO der Normalfall war und was ich auch schöner finde — die Maschine wirkt ohne dieses Gedöns am Umlauf noch gestreckter als sowieso schon. :-) (ermel)