Mikados, die zweite

Nach dem doch recht langen “Einführungsteil” gibt’s jetzt nur noch kleinere Happen.

Neue Häuser für die Arbeitenden

Das das Roco Führerhaus nicht so ganz das wahre ist, ist ja bekannt. Mit ein paar neuen Griffstangen und Dachhaken wird es zwar schon mal deutlich besser, aber das das Bessere ist der Feind des Guten: Nach einer längeren Unterhaltung über eine gebraucht erworbene Altbaukessel-41 bei einem Fremo-Treffen habe ich mich entschlossen, zumindest auf den beiden entstehenden 41ern Führerhäuser von der Fleischmann 03/41 unterzubringen – oder doch lieber von der Roco 50?

So entsteht eine Posse: wenn man zu einem Händler geht, der fast nur Märklin verkauft — der wollte mir nicht glauben, dass ich ein Führerhaus für eine Lok haben wollte, von der ich die Artikelnummer nicht wusste. Noch verdutzter guckte er mich an, als ich erzählte, dass ich nichtmal die Lok zu dem Führerhaus hätte, aber nach einigem Überreden bestellte er mir dann trotzdem eines. Ich vermisse meine Fachhändlerin aus Hamburg.

Ich hatte nun also ein original Roco-41-Führerhaus, eines von der Roco-50 und eines der GFN-03. So viel kann ich schon mal verraten: auf die 41er kommt das der Fleischmann-03, es gefällt mir einfach am besten und hat auch die für meine beiden richtige Indusikiste. Das der Roco-50 soll in der Dachrundung nicht ganz passend sein — ich konnte da allerdings kein Unterschied feststellen. Aber dafür hab ich auch noch eine Verwendung: In den Tiefen der Bastelkiste liegt 44 552, eine Öl-44 mit Schürze, aber mehr dazu irgendwann anders mal.

So ganz kann man das Führerhaus dann doch nicht direkt benutzen: Es müssen noch Windstauschuten dran, und im Weinert-Katalog habe ich endeckt, dass es Tendertüren für Einheitsloks gibt. Also probieren wir das doch mal …

41 026 oben und 41 323 unten

Wer gut schmiert, der gut fährt

Alles wäre so schön einfach, wenn Roco unterm Führerhaus nicht auch totale Grütze abgeliefert hätte. Die Seite vom Chef mag ja noch durchgehen, aber die unterm Heizer hat sich ein Konstrukteur bei Roco völlig frei ausgedacht. Bei 41 019 hab ich das Teil noch versucht zu retten, aber das war auch mehr schlecht als recht. Bei den beiden anderen habe ich es komplett neu gebaut. Dazu entstand der Speisewassermischbehälter (der große Kasten, in dem sich das Kondenswasser vom Mischvorwärmer und das aus dem Tender angesaugte Speisewasser vermischen) aus einem Stück PS Profil und die Leitungen wie immer aus Messingdraht. Der kleine Haltewinkel war mal ein Stück Umrandung eines Ätzteils.

Da wir schon mal auf dieser Seite der Lok sind, da ist ja auch noch der Antrieb für den Boschöler. Leider ist das bei der unsäglichen Knickrahmenkonstruktion nicht funktionsfähig hinzukriegen, aber zumindest kann man es andeuten. Dazu fix ein bisschen Ätzteilerahmen und einen kleinen Draht zusammengelötet und fertig. Fertig? Nein, nicht ganz! Sowohl 41 026 als auch 41 323 hatten Spurkranzschmierung. Bei den 01 oder 44 war die Pumpe im Steuerungsträger eingebaut, bei den 41 hingegen zwischen der letzen Kuppelachse und dem Nachläufer. Das wurde vom Antrieb des Boschölers mitangetrieben, da muss also noch ein Drähtchen dran.

Was sonst noch so geschah

Wie ihr auf den Bildern seht fehlt eigentlich nur noch eine ganze Menge Farbe auf den Loks, und dann war’s das mit dem Thema Flensburger 41. Danach gibt’s noch einiges andere zu frokeln, z.B. mischende Schnellzugloks oder ehemalige Schnellfahr-Zweizylinder-Loks …

Fortsetzung folgt.

Leuchtelichter

Gegen Dunkelheitsfahrten und Lichtleiter!

Zwei rot, drei weiß — geht aber natürlich auch andersrum!

Bei den 41ern habe ich beleuchtete Weinertlaternen erwähnt. Da mich einige gefragt haben, wie ich das gemacht habe, teile ich meine Erfahrungen mal mit euch.

Die Zutaten für die kleine Bastelei

Es gibt von Weinert Laternen mit LEDs und Konstantstromquelle, ob die was taugen kann ich nicht sagen.
Die sind auch nur einfarbig; ich wollte aber Weiß und Rot haben.

Is ja wie Weihnachten, auspacken und los gehts

Bei SMF-Modelle gibt es Duo-LEDs in Warmweiß/Rot als SMD in der Baugröße 0603, ideal für Dampfloks und andere Dinge, bei denen Weiß und Rot in einem Lampengehäuse untergebracht ist.
Von Weinert gibt es die durchbohrten Gußteile der beleuchteten Laternen auch ohne die LEDs und Konstandstromquelle, je nachdem was man gerne hätte als DB- oder Reichsbahn-Laternen.

LED fertig eingebaut — und sie funktioniert sogar noch

Jetzt muss man das ganze nur noch kombinieren. Dazu habe ich einen Versuch unternommen, und die LED einfach hinten in das Gußteil geklebt — und siehe da: es funktioniert. Wenn man jetzt noch die Drähte etwas verzwirbelt und aufpasst, dass die Kontakte der LED nicht gegen den Gußkörper kommen, kann man die Laterne auch schon an der Lok anbauen, und die Zuleitung erfüllt auch gleich ihre originale Funktion. Damit, dass das Stromkabel jetzt an der Rückseite der Laterne beginnt und nicht an der Unterseite, kann ich leben.
Was mir eigentlich aber fast immer passiert ist, dass ich durch einen blöden Fehler einen Draht abgerissen habe, entweder hab ich ihn dann wieder angelötet oder aber, wenn es der rote war, die LED halt in das Spitzenlicht eingebaut.
Jetzt noch ein wenig weiße Farbe gegen zu grelle SMD LEDs, das mitgelieferte “Glas” einsetzen — und fertig.

Zum Lackieren wird einfach die Öffnung abgedeckt und nach dem Lackieren wieder entfernt.

Fertige Laterne hinten am Tender für 41 323

Die Mikados kommen

v.l.n.r. 41 019, 41 348, 41 026, 41 323

Wie kommt man auf die Idee, mehrere 41er des Bw Flensburg nachzubauen?

Es begann damit, dass ich ein Vorbild für eine günstig erworbene Roco 41 suchte.  Ich fand ein Bild von 41 019 im Bw Hmb-Eidelstedt.  Die Lok hatte es mit sofort angetan, mit Lampenbügeln und 32er Niettender alter Ausführung hob sie sich von Einheitsbrei der Neubaukessel-41er ab.  weiterlesen Die Mikados kommen