Doppelentwicklungs-WM 2018, zweiter Spieltag: Mätrix

Ja, was soll man da sagen? Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet, so zeigt sich der „Marktführer“ und amtierende Weltmeister bei der diesjährigen Doppelentwicklungs-WM. Konnte man sich in den Vorjahren stets auf mehr oder weniger gelungene Neuinterpretationen neuer wie alter Modelle der DC-Hersteller freuen verlassen, so glänzen die diesjährigen Neuheiten-Kataloge der Marken Märklin, Trix und auch LGB außer durch die üblichen opulenten Fotos und nicht minder opulente Prosa vor allem durch eins: einen Mangel an Formneuheiten.

Wiederauflage reiht sich an Wiederauflage, stellenweise mit durchaus sinnvoll erscheinenden Verbesserungen wie einer optimierten Lok-Tender-Kupplung, teilweise mit vorbildgerechten Formvarianten, oft auch mit Spielereien wie angetriebenen Pantographen oder neckischen „Umgebungsgeräuschen“, immer natürlich anders lackiert oder beschriftet, sonst wären es ja keine Neuheiten. Einziges formneues H0-Triebfahrzeug ist eine aktuelle Ellok des Typs Škoda 109 E, zu der ich indes nix weiter sagen kann. Oder will.

Doch halt, da ist noch eine Formneuheit: ein 57-Tonnen-Dampfkran der DB aus den späten 40ern, natürlich nach Art des Hauses digital fernsteuerbar und mit Sound, dementsprechend mit einer nur äußerst knapp noch dreistelligen UVP und somit zumindest für den Unterzeichneten denkbar uninteressant. Aber hier findet sie sich endlich, die ersehnte Formneuheit und Doppelentwicklung, ein Güterwagen sogar, voll meine Kragenweite und so überflüssig, wie man sie sich nur wünschen kann: der komplett neuentwickelte derzeit noch Kranschutz-, demnächst dann sicherlich auch Rungenwagen Rms 31!

Sie können es also doch noch.

One Reply to “Doppelentwicklungs-WM 2018, zweiter Spieltag: Mätrix”

  1. “Aber hier findet sie sich endlich, die ersehnte Formneuheit und Doppelentwicklung, ein Güterwagen sogar, voll meine Kragenweite und so überflüssig, wie man sie sich nur wünschen kann: der komplett neuentwickelte derzeit noch Kranschutz-, demnächst dann sicherlich auch Rungenwagen Rms 31!”

    Aber, aber, Erik! Ich wirst doch nicht vom Marktführer verlangen, dass hier der schnöde Fleischmann Rmrs 31 zugekauft wird! Obwohl, so abwegig ist das nicht: Sowohl die große Drehscheibe, der 628, als auch der “Roos” Rungenwagen wurden mal gemeinsam von Fleischmann und Märklin vermarktet.

    Aber ansonsten hast du Recht! Ohne digitale Spielereien, die den Preis unnötig in die Höhe treiben, nur mit manuellem Antrieb, für sagen mir, einen UvP in der Preisklasse einer Schlepptenderdampflok, hätte ich mir den 57t-Kran gerne gegönnt.

    Auch wenn ich mich mit meinen Aussagen im DSO-Forum wiederhole, gibt es durchaus noch Ideen für neues, noch nie Dagewesenes: Ich würde mich in HO auf dem Güterwagensektor sehr freuen über:

    einen Pwg pr. 12, einen Pwg bay. 06/12/21, einen Pwg pr. 14 als DB-Umbau mit Flachdach und seitlichen Beobachtungskanzeln,
    einen Gm(s) 39, Gms 45, Om 30/31 (mit Blech- und Holzaufbau), Gllmehs 52, Otmm 57, Omm 42, Omm 43, Omm 46, SSl 16, St 38, SSt 50, SSt 52, SSt 53.

    Soweit ich weiß, gab es z.B. auch den älteren, geschweißten Universalkühlwagen Tnrhs 31 noch nie in DB-Ausführung der Epoche 3.

    Ganz mau sieht es bei den Dienstwagen aus: hier wäre es an der Zeit, den von der DR beschafften Drehgestell-Dienstschotterwagen (sowohl in der Vorkriegs-, als auch in der vereinfachten Kriegsbauart) zu entwickeln. Typische ältere Bauzugwagen fehlen genauso, wie Sauerstoff-Flaschenwagen, die zur Versorgung der Aw’s eingesetzt waren. Auch für den SSos 01/48 “Heilbronn” ergäbe sich so eine Anschlussverwendung.
    Das waren nur die Wagen der DB. Bei den Privatwagen fehlen mir typische 2- und 4-achsige Chemie- und Gaskesselwagenbauarten.
    An einen bestimmten Hersteller will ich das nicht mal festmachen, obwohl ich meine Präferenzen habe.

    viele Grüße
    Stefan Walter

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