Nein, neu im Sinne von Neuheiten sind diese beiden Haubenlaster wirklich nicht, aber sie kommen einem auch gebraucht recht selten unter, und deswegen wollte ich sie hier mal zeigen:
Es handelt sich um den MAN F8 (Baujahre 1951-63) und den Büssing 8000 S13 (Baujahre 1952-56) von Herpa. Da war mal was, gell? Herpas Oldtimer-Laster sind ein wenig verkannt in der Szene, teilweise auch durchaus zu recht (Michael Scheel fand z.B. bei seinem Vergleichstest der Krupp-Titan-Modelle auf Mo87 nur wenig Positives zum Herpa-Modell zu sagen) — aber hey, die beiden hier waren gebraucht sehr günstig. Dafür kann man auch mal einen genaueren Blick riskieren … denn der war ja schon neulich beim Büssing Commodore LU 11/16 positiv überraschend. (Daß der MAN auf den Bildern vorn nicht ganz zusammengeklipst ist, bitte ich zu entschuldigen — das ist mir erst beim Schreiben dieses Artikels aufgefallen.)
Der MAN zeigt sich in der Version mit kurzer Kabine und hoher vorderer Pritschenwand, ist also kein richtiger Fernverkehrslaster (obwohl sie das damals auch nicht so eng gesehen haben wie heute). Sowohl das Gelb des Chassis als auch das Blau der Aufbauten meines Exemplars ist etwas plastikhaft, die Pritsche wie man sieht sogar ein wenig durchscheinend — nix, was einen Frokler schrecken könnte.
Sonst wirkt das Modell durchaus überzeugend, vor allem die sauberen Silberungen und die werkseitig montierten vier Außenspiegel (zwei an den A-Säulen, zwei an den Peilstangen) gefallen mir gut. Etwas Straßenstaub, etwas Farbe für die Pritscheninnenseite und etwas Schwarz zum Andeuten der Durchbrüche in den Trilexfelgen, dann wird das schon ein netter Laster werden. Die Plane hat zwar einen schönen Faltenwurf, ragt aber leider viel zu weit über die Bordwände und ist deswegen wie so oft unbrauchbar. Zu dem Modell gehört natürlich auch wieder Herpas riesiger Dreiachs-Anhänger, aber um den geht’s hier ja nicht.
Der Büssing wirkt im direkten Vergleich etwas spielzeughafter, das dürfte aber hauptsächlich an der unvorteilhaften orangen Farbe liegen. Dazu kommen bei meinem Bastelkisten-Exemplar (wie gesagt: günstig) fehlende Spiegel und Peilstangen sowie die schon immer etwas billig wirkenden alten Herpa-Lastwagenräder, die am Büssing eh nix verloren haben und ab Werk auch nicht dranwaren.
Große Klasse aber: die Aufschriften. Und schon ist man wieder in der Zwickmühle: doch orange lassen? Vielleicht reicht’s ja, nur die Pritsche zu lackieren, die Kabine könnte mit glänzendem Klarlack, komplettem Chrom und besser lackiertem Dach vielleicht doch was taugen. Man beachte das “Schwalbennest” über der Ladefläche — welch ein Kabuff im Vergleich zu den Kabinen moderner Fernlastwagen, obwohl die auch nicht gerade riesig sind …
Von vorn ist die unterschiedliche Größenwirkung der breiten, kurzen MAN-Kabine gegenüber der schmalen, langnasigen Büssing-Hütte beeindruckend. Einen Maßvergleich — und auch je einen Vergleichstest mit den Konkurrenzmodellen (MAN von Brekina und Märklin, Büssing von Brekina und Wiking) — werde ich demnächst nachreichen, allerdings wohl eher wieder bei Mo87. Aber schon jetzt gefallen mir die beiden Herpa-Hauber gut. Hoffentlich sind sie maßlich nicht allzuweit daneben …