Ja, ich weiß, man soll ja nicht undankbar sein, und es ist ja schön, daß Tillig aka Sachsenmodelle überhaupt mal einen Kleinviehwagen der Verbandsbauart, DB Vh 14, gemacht hat. Aber trotzdem muß ich das nicht verstehen: Sie nehmen dafür das Fahrwerk vom Gw 01, obwohl es ca. 3 mm zu lang ist? Und verpassen dem Gw Preßblech-Achshalter, die für den falsch sind, für den Vh 14 aber richtig? So daß dann beide Wagen falsch sind?
Wie es richtig geht, hat dann ein paar Jahrzehnte später Fleischmann gezeigt: die haben dieses Fahrwerk mit Fachwerkachshaltern gebaut und außer dem Gvw 01 und dem Ovw 01 auch eben nicht den Vh 14 draufgesetzt, sondern dessen preußischen Vorgänger, den Vwh 04. Schwupp, alle drei Wagen richtig, denn der Vwh 04 ist eben ein Stückchen länger als der Vh 14. (Einen Gw 01, der auf das Fahrwerk auch noch draufgepaßt hätte, haben sie sich indes gespart, wohl wegen des bis auf die Länge sehr ähnlichen G 02 im Programm.)
Naja. Nu stehen wir da, mit einem zu langen Vh 14 und einem Uralt-Gußmodell von Trix …
… welchletzteres mit Fleischmann-V 90-Türen, Endfeldverstrebungen, Roco-Fahrwerk und weggefeilter erhabener Beschriftung schon leidlich brauchbar wirkt, aber irgendwie auch nicht die Lösung darstellt (sondern Mitte der 80er, als es das Sachsenmodell noch nicht gab, mal angefrokelt wurde und irgendwann sicherlich auch noch mal fertiggestellt wird). Die Höhendifferenz zwischen den beiden ist mir übrigens erst auf dem Bild aufgefallen; Nachmessen ergab, daß hier der Trix falsch ist (puh! ;-) ). Um den soll es aber hier sowieso nicht gehen, sondern um das Tillig-Sachsenmodell.
Da kann man nämlich doch einfach die überschüssigen drei Millimeter rausschneiden? Klar kann man. Von meinen ersten beiden, einer davon sogar mit Bremserhaus, muß ich mal gelegentlich Bilder nachreichen, die liegen in irgendeiner Schadwagenkiste. Aber letztes Wochenende fand sich dann noch in einer anderen Kiste dieser hier …
… und wurde sogleich begriffstangt und besignalhaltert. Gekürzt ist er schon, wie unschwer zu erkennen; bei dieser Variante mit Lüftungsklappen in den Türen bleibt einem leider keine Wahl, als mittig durch die Türen zu schneiden und dann eine Spachtelorgie zu machen. (Oder natürlich auch hier Fleischmanntüren zu spendieren, so man noch welche in der Kiste hat.)
Bei der anderen Version ohne diese Klappen, zu sehen im oberen Bild, schneidet man vorteilhafter am rechten Rand der Tür und muß dann nur die Knotenbleche in den Ecken aus Papier neumachen. Bilder vom Ergebnis kommen, wie gesagt, wenn ich meine Wagen oder Bilder davon mal wiedergefunden habe. Bilder vom Gefrokel selber kommen erst beim nächsten Vh 14 …
Zu ergänzen bleibt noch, daß das Fahrgestell an den Enden eingekürzt werden muß, der Achsstand stimmt nämlich. Oder man macht, wie erwähnt, einen Bremserhauswagen draus, dafür ist es dann nämlich ziemlich genau richtig lang.
Daß die in der Überschrift genannte Marktlücke — ein korrektes Vh-14-Modell halt — aber auch gerne mal von einem der geschätzten Hersteller geschlossen werden darf, versteht sich ja von selber und bedarf hier keiner weiteren Erwähnung, gell. ;-)