So hörte ich von mehreren Hobbykollegen über meine neueste Anschaffung. Es scheint, daß sowohl das Vorbild als auch das Piko-H0-Modell kaum bekannt sind. Klar, in der Epoche 3 waren die Dinger auch schon fast ausgestorben — trotzdem konnte ich nicht widerstehen, als mir ein Dreierpack zum Sonderpreis zulief.
Denn schön sind die Dinger ja schon, und skurril eh. Scharfe Augen werden vielleicht erkannt haben, daß der obige Wagen als Otm 07 beschriftet ist, nicht als Ot 03; das ist korrekt, es gab beide, und optische Unterschiede zwischen ihnen sind mir auch nicht bekannt.
Die Modelle sind indes wesentlich weniger High-Tech, als ich angesichts ihres stolzen Listenpreises erwartet hätte. Das äußert sich z.B. in der nur angespritzten Bremskurbel … da ist bei Brawa im Inneren des G-10-Bremserhauses völlig unsichtbar Besseres verbaut. Aber sei’s drum — exotische Vorbilder bedingen kleine Serien, und da muß man schon zusehen, daß man als Hersteller seinen Schnitt macht. Und über den von mir bezahlten Preis von gerade mal knapp über 20 Euro je Wagen mag ich eh nicht mäkeln, denn der Gesamteindruck paßt — viel zu frokeln gibt’s an den Wagen nicht.
Nicht so gelungen — und wohl auch der Grund für den Sonderpreis — ist die werkseitige Alterung der Wagen. Verdünnte schwarze Farbe drüberjauchen ist keine Alterung. Aber auch hier: Was soll’s — im Gegensatz zu manch anderer Werksalterung, z.B. der des Märklin-KK 15, ist diese zumindest keine Erschwernis beim Aufbringen einer richtigen solchen.
Was aber weg muß, zumindest bei mir, sind diese Schilder an zwei der drei Wagen. Denn obwohl sie, wie im Carstens zu sehen, authentisch sind, kann ich Nordlicht mit Pendelwagen in Stuttgart und umzu nicht viel anfangen. Bei mir sollen die als ganz normale Ot im Regelverkehr laufen — wenn auch wohl vorwiegend in Epoche-3a-Fahrplänen, wenn es denn mal welche gibt beim Fremo.
Immer nur Neubau-Otmm ist doch öde! :-)
Bislang konnte ich mich immer noch zusammenreißen und habe mir noch keinen dieser Wagen für die Zechen in Epterode oder Walburg beschafft – in Nordhessen waren sie wahrscheinlich auch nicht so weit verbreitet. Ich würde mich aber freuen, wenn Du die fertig gealterten Wagen dann nächstes Jahr mit nach Petersberg bringst. :-)
Noch lieber als alle anderen Ot-Wagen hätte ich aber gerne einen neuen Otmm52 …
Der Otmm 52 fehlt in der Tat schmerzhaft. Ich hab zwar einen von Trix, aber da ist der Rahmen ca. 100% zu dick, das sieht zum Fürchten aus. Ich werde auch nie verstehen, warum Mäh partout eine Doppelentwicklung von Rocos Otmm 70 bringen mußte — als ob es keine interessanteren Otmm gäbe!
Liebe Grüße, Ermel.
Jetzt habe ich mir auch einen dieser skurilen Wagen gegönnt. In Epoche II, da ist das Fahrgestell in Schwarz ansonsten alles Braun. Wenn ich ihn mit dem Foto von Fritz Willke im Carstens vergleiche, sehe ich eine sehr gute Übereinstimmung. Gut das PIKO das angenietete Schild nicht nachgebildet hat. Es scheint eine DB-Zugabe zu sein, die man sehr gut selber anbringen kann. Eine aufwendige Detaillierung ist nicht festzustellen, da beim Leitungswagen unten nicht viel ist. Ledigleich vier Bügel über den Rutschen sind vereinfacht angeformt. Vier Tritte und Handgriffe schwärzen und fertig ist der Otm Mainz.
Gerade mal etwas gesucht… das hier dürfte die älteste (trotzdem damals aber für lange Zeit beste) Bauart sein, der Ce 91 von 1907. Mit 20t Ladegewicht dann ein Otm 07.