Letztes Wochenende haben wir (Jörg, Timo, Tobias, Martin und ich) im Schulzentrum Rodenberg eine kleine Ausstellung mit Fremodulen bestritten: Jörgs Bahnhof Pappelau, der Schattenbahnhof (Sbf) Madderup, ein paar Streckenmodule und … da fehlte was. Genau: ein zweiter Sbf mußte her! Beschlossen wir so ca. hundert Stunden vor Start in unserem zwar nicht mehr sonderlich jugendlichen, aber trotzdem beachtlichen Leichtsinn. Und weil die anderen mit dem Bau von Modulen, dem Erstellen des Fahrplans und ähnlichen Aktivitäten voll ausgelastet waren, blieb der Sbf halt an mir hängen.
Gesamtansicht. Foto: Jörg
Es entstand diese ad-hoc-Konstruktion (um das unschöne Wort “Improvisation” zu vermeiden ;-) ) aus Ikea-Ivar-Regalteilen, die seit Jahren unbeachtet in meiner Garage ihr Dasein fristeten, und Roco-Line-Gleisen mit Bettung (Leihgabe von Frala), die sich wider Erwarten recht gut bewährt hat. So gut, daß ich nun erwäge, daraus einen permanenten Sbf zu machen. Der Bauaufwand dazu wäre sehr überschaubar: eine etwas zügiger zu installierende Stromversorgung der Gleise als die hier angewandte freihandgelötete Flatterverdrahtung (dann wohl auch wohl mit eigener Boostereinspeisungsschnittstelle, nehme ich mal an), auf das notwendige Maß abgelängte Regalstützen mit einer dauerhaft reversibel lösbaren Befestigung für Stützkreuze und einer Höhenverstellung durch Schraubfüße, Halteleisten für Wagenkarten zwischen den Gleisen, ein paar Wagenkarten-, Frachtzettel- und Fredhalter und ähnliches Zubehör, ein Einfahrsignal (das auf dem Bild dient nur der Optik und gehört eigentlich zu Pappelau) und vielleicht auch eine gestaltete Einfahrt. Und etwas Farbe auf die arg patinierten Regalteile, die einst schon fast im Sperrmüll lagen.
Die Frage ist: Lohnt sich das? Sprich: braucht der Fremo einen weiteren Schattenbahnhof? Das Ding hat den gewaltigen Vorteil, sehr einfach längenvariabel zu sein. In Rodenberg lief er mit 3,20 Metern Gesamtlänge und geschätzt knapp 2,50 m maximaler Nutzlänge, was für den Betrieb dort vielleicht etwas knapp war, aber Madderup ist ja auch nicht größer. Aber die Erweiterung in 40-cm-Schritten beschränkt sich auf eine weitere Regalstütze, zwei Bretter, ein paar Rocoline-Gleise und ein paar Kabel, schon ist das Ding auch für richtige Fremotreffen oder sogar die Hauptbahn (schluck :-) ) zu gebrauchen. Und sieben Gleise sind ja auch schon nicht so schlecht. Zweigleisige Einfahrt? Hm, mussich mal kucken, ob die Weichen reichen, müßte aber auch gehen …
Den Nachteil will ich nicht verschweigen: die Aufbauzeit. Zwar fiele die Löt-Orgie, die in Rodenberg am längsten gedauert hat, weg — aber trotzdem ist so ein Regal nicht so schnell hochgezogen wie ein gut gemachtes Fremodul, und auch wenn es zerlegt weniger Volumen braucht (das ganze Gerödel paßt locker in meinen Golf Weder-Plus-noch-Variant), so wiegt es doch um einiges schwerer als ein solches. Auch die Gleise würden nicht permanent verlegt werden, allein schon um Ausrichtungs-Problemen an den Regalbrett-Stößen aus dem Weg zu gehen, aber auch wegen ihrer weiterhin erwünschten flexiblen Verwendbarkeit.. Insgesamt wird das Ding auch mit Routine kaum unter einer Stunde aufzustellen sein.
Die Weichenstraße. Foto: Martin
Sogar einen Namen hat das Ding schon: “Schelfsburg an der Ivar”, nach dem englischen Wort “shelf” für Regal und wegen der klanglichen Nähe zu einer gewissen Stadt hier in der Gegend, der ein bekanntermaßen volkswagenaffiner Mensch wie ich eine wohlwollende Sympathie entgegenbringt. :-) Wo der Flußname herkommt, sei dem Leser als Übungsaufgabe überlassen. ;-)
Mehr demnächst in diesem Theater. Und die detaillierte Planung beginnt auch schon: im Frokelwiki, Ehrensache. Weitere Bilder von der Ausstellung gibt’s hier.